Hans Krása: Ouvertüre
Hans Krása ist unter den NS-verfolgten Musikern heute wohl einer der berühmtesten. Sein kompositorisches Schaffen ist nicht unbedingt umfangreich, was zum einen an seinem frühen Tod liegt, zum anderen aber auch daran, dass er vermutlich für sein inneres Bedürfnis komponierte – nicht um mit seinen Kompositionen seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Die Ouvertüre für kleines Orchester wurde von Krása in den Jahren 1943–44 in Theresienstadt geschrieben und ist eine seiner letzten Kompositionen. Sie wurde 1993 in Jerusalem uraufgeführt.
Erwin Schulhoff: Doppelkonzert
Das Doppelkonzert für Flöte, Klavier, Streichorchester und zwei Waldhörner, eine Komposition aus der Blütezeit des Komponisten, wurde 1927 im Neuen Deutschen Theater unter der Leitung von H. W. Steinberg uraufgeführt, die Flöte spielte René Le Roy, der Komponist selbst saß am Klavier. Als Pianist und Komponist nähert sich der aus einer jüdisch-deutschen Familie stammende Prager nicht nur Klassikern wie Schumann oder Liszt, sondern auch Strauss, Debussy, Berg, Janáček und dem Jazz der Zeit an.
Jaroslav Pelikán: Konzert für Waldhorn und Orchester
„Ich habe das Stück in ein paar Tagen (und sogar nachts) im Januar 2014 als Geburtstagsgeschenk geschrieben", sagt Jaroslav Pelikán über sein dramatisch gehaltenes Konzert. „Der Anlass war der 50. Geburtstag meines engen Freundes, des Hornisten Stanislav Schulz, der in Brasilien arbeitete. Leider hat er es nicht mehr geschafft, mein Werk zu spielen, da er im selben Jahr einen Schlaganfall erlitt und seitdem nicht mehr Horn spielt."
Jaroslav Pelikán: Confessiones
„Die Confessiones, eine Kammerkantate für Chor, Streicher, Flöte, Gitarre und Orgel auf den gleichnamigen Text des heiligen Augustinus, wurden auf Bestellung komponiert. Doch die größte Inspiration war meine Tochter und ihre Übersetzung des einleitenden Kapitels von Augustinus’ Arbeit. Die Komposition entstand während eines Frühlingsspaziergangs im Frühjahr 2017 und wurde im Juni desselben Jahres mit Freunden in Sv. Jan pod Skalou aufgeführt. Seitdem wurde das Werk viele Male gespielt, auch von Laienmusikern, für die ich es in erster Linie geschrieben habe. Mein Ziel ist es, geistliche Musik zu komponieren, die sowohl expressiv als auch technisch für nicht-professionelle Musiker zugänglich ist, ohne dass ich meine musikalische Sprache unnötig ‚vereinfachen' muss."