Am Programm des Eröffnungskonzerts werden Werke von zwei Komponisten und einer Komponistin stehen, die ein weitgehend ähnliches Schicksal teilen: sie haben einen Teil ihres Lebens in Prag verbracht, einer Stadt, die zum natürlichen multikulturellen Raum Mitteleuropas gehört, aus dem sie der expandierende nationalsozialistische Terror verdrängt hat.
An das außergewönliche Talent der jungen Komponistin und Dirigentin Vítězslava Kaprálová wird ihr meisterhaftes Klavierkonzert erinnern, das die Pianistin Alice Rajnohová wiederentdeckt hat.
Der deutsch-jüdische Komponist mit slawischen Wurzeln Alexander Zemlinsky, der jahrelang als Kapellmeister die Oper am Neuen deutschen Theater geprägt hat, ist im Programm durch zwei alttestamentlichen Psalmen in seiner großartigen Vertonung für Chor und Orchester vertreten.
Schließlich wird Bohuslav Martinůs Tschechische Rhapsodie zu hören sein, mit der der damals 28-jährige Komponist am Ende des Ersten Weltkriegs seine Hoffnung auf die Freiheit und Unabhängigkeit des tschechischen Volkes ausgedrückt hat.